Archive for the ‘Uncategorized’ Category

„Warum soll ich ausgerechnet zu Ihnen kommen?“ – Über die neue Verhandlungsmacht der Millenials

Februar 6, 2018

Unternehmen müssen auf die Bedürfnisse der Millenials Rücksicht nehmen. NZZ-Redakteur Dominik Feldges https://www.nzz.ch/impressum/dominik-feldges-ld.1287502 sieht die jungen Arbeitnehmer sogar am Drücker. Die heutigen jungen Arbeitskräfte (ab dem Jahrgang 1980) gehörten der so genannten Generation Y an. Nun wird dieser Generation noch die Gruppe der um die Jahrtausendwende Geborenen hinzugerechnet – die Millenials eben. Die heute 17- bis 37-jährigen stellen je nach Land schon ein knappes Drittel bis über die Hälfte der Werktätigen dar.
„Schon die schiere Größe dieser Gruppe zeigt, dass sie gegenüber potenziellen Arbeitgebern über eine gehörige Verhandlungsmacht verfügt“, sagt der Stuttgarter Personalexperte Michael Zondler vom Beratungsunternehmen CENTOMO http://www.centomo.de. „Doch sie haben auch etwas zu bieten. Nicht nur die Millenials, sondern auch schon die um 1980 geborenen Arbeitskräfte sind mit dem Internet und seinen vielfältigen Möglichkeiten aufgewachsen. Sie stehen unmittelbar vor der produktivsten Phase ihrer beruflichen Karriere und sind im richtigen Alter, um Verantwortung und Führungspositionen zu übernehmen. Aufgrund ihrer lebenslangen Erfahrungen mit dem Internet können sie wie keine andere Generation dabei helfen, dass die Unternehmen den Transformationsdruck aushalten, der mit der Digitalisierung einhergeht.“
Und was macht einen Arbeitgeber für diese Gruppe attraktiv? Millenials, so die NZZ, achten bei der Stellensuche auf verschiedene Dinge. Sie schreiben Sicherheit am Arbeitsplatz groß. Die Bereitschaft zur Weiterbildung ist weit verbreitet. „Millenials zeigen sich loyal gegenüber ihrem Arbeitgeber und wollen ‚ihrer’ Firma treu bleiben. Natürlich ist das keine Einbahnstraße. Denn diese Loyalität muss angefüttert und genährt werden: durch die Möglichkeit zum internen Weiterkommen und über Fortbildungen“, so Zondler.
Außerdem müssen Arbeitgeber die passende Antwort auf die Frage „Warum soll ich ausgerechnet zu Ihnen kommen?“ haben. Denn auch wenn sich eine solche Frage auf den ersten Blick vielleicht sehr keck für ein Bewerbungsgespräch anhört, so steckt doch mehr dahinter, wie die NZZ schreibt. Wer dann mit Platitüden wie „Bei uns können Sie Karriere machen“ oder „Mit uns kommen Sie in der Welt herum“ kommt, hat schon verloren. Die jungen Leute seien viel mehr daran interessiert, im Detail zu erfahren, welchen „höheren Zweck“ eine Firma verfolgt: „Leiste sie beispielsweise einen Beitrag für eine saubere Energieerzeugung oder ein besseres Gesundheitssystem?“
Die Sinnhaftigkeit der eigenen Tätigkeit, flache Hierarchien, die Möglichkeit, wegen der Familie, aus privaten Gründen etc. auch mal eine Auszeit nehmen zu können und vor allem auch ein regelmäßiges Feedback statt des vielleicht einmal im Jahr stattfindenden Mitarbeitergesprächs sind den Millenials wichtig. „Durch die Nutzung sozialer Netzwerke sind sie es gewohnt, sehr schnell eine Rückmeldung auf das zu bekommen, was sie posten. Wenn der Arbeitgeber dann nur einmal im Jahr – im übertragenen Sinne – den Button ‚Gefällt mir‘ drückt und die Arbeit des Mitarbeiters lobt, wird dies als zu wenig empfunden, sagt der CENTOMO-Chef.

Nicht nur für „Esofreaks“ – Tantra liegt im Trend

Februar 5, 2013

Das Geschäft mit Tantramassagen boomt. Dies gilt zumindest für große Städte wie Berlin, Hamburg oder Köln. Doch was ist eine Tantramassage? „Etwas zwischen Kamasutra, Gruppensex mit Räucherstäbchen?“, so die Frage des Kölner Stadt-Anzeigers an die Leiterin eines Tantramassage-Studios in der Domstadt. Jenseits des Weißwurst-Äquators gelten jedoch andere Gesetze, so dass Bayern in puncto Tantra eine Art blinder Fleck ist. Dort gilt die indische Berührungskunst als Prostitution, weshalb sich Studios, die auf die Kunst des „Rühr mich an“ spezialisiert sind, im Sperrbezirk angesiedelt sind. Doch mit dem Rotlichtmilieu wollen seriöse Anbieter nichts zu tun haben. Sie halten die Berührung des Intimbereichs bei einer Massage für genauso natürlich wie die Nacktheit von Gebendem und Empfangendem, der rein passiv bleibt. „Ich glaube, Tantra ist das Yoga des neuen Jahrtausends. In den 1980er Jahren haben viele Yoga für Hippie-Eso-Quatsch gehalten. Heute zahlt es die Krankenkasse“, sagt die Tantralehrerin Martina Weiser. Tantra könne es vielleicht auch bald auf Rezept geben. Schließlich sei es auch eine Art Prävention für sexuelle Probleme.

Alle gesellschaftlichen Schichten nutzen tantrische Angebote, die ja viel mehr beinhalten als nur Massagen, betont Dirk Liesenfeld http://www.liesenfeld.de. In seine Seminare und Sessions kommen unterschiedliche Menschen: „Von der 20-jährigen Studentin bis hin zum 75-jährigen Rentner. Und das ist es, was diesen Bereich für mich so spannend macht. Es ist ein realer Ausschnitt aus dem wirklichen Leben. Nicht nur ein paar Esofreaks mit Räucherstäbchen, sondern ein Abbild der menschlichen Gesellschaft“, sagt Liesenfeld, der eine eigene Tantra-DVD-Reihe auf den Markt gebracht hat.

Der Schriftsteller Jörg Fauser hat in seinem Roman „Rohstoff“ dieser Esofraktion ein bitterböses literarisches Denkmal errichtet. Denn seinem Protagonisten, dem Möchtegernschriftsteller Harry Gelb, waren diese „Love&Peace-Früchtchen mit ihren Schlafsäcken, ihren Gitarren, ihrem dummen Gefasel von Woodstock, Togetherness, Karma“ zuwider: „Ich habe diesen Typen nie über den Weg getraut. Sie waren alle nur hinter billigen Ficks her, besonders die, dies es ständig mit dem Bewusstsein hatten. Om. Mit Vaters Scheck durch die ‚Dritte Welt’, finanziert von Karies, Standard Oil und der Rüstungsindustrie, und dann aber über die Askese predigen, den Sojakeim, Ying-Yang und die kosmischen Strahlen.“

Finanzkrise macht sich nicht bemerkbar

Schaut man sich die Preise an, die für eine Tantramassage veranschlagt werden, so könnte man glauben, dass nur gestresste Banker oder 60-Stunden-Arbeiter mit gut gefülltem Bankkonto zur Klientel dieser Anbieter gehören. „In der Gruppe der Tantramassage-Genießer würde ich schätzen, dass die Hälfte in besser bezahlten, stressigen Berufsgruppen zuhause ist (Banker, Anwälte, Führungspersönlichkeiten etc.), während die andere Hälfte eher ‚alternativ’ eingestellte Menschen sind, die ganzheitlich und sinnlich interessiert sind“, meint Tantralehrer Nils Kriedner http://www.sahaja-tantra.de, der in Berlin und Dresden oder auch mal in Südafrika Sessions gibt und Tantramasseure und -masseurinnen ausbildet. Die befragten Tantriker geben an, dass die derzeitige Finanz- und Wirtschaftskrise keine relevanten Auswirkungen auf ihr „Geschäftsmodell“ hat. Für die meisten hat es keinerlei Einbrüche oder Veränderungen gegeben. Das Geld scheint also noch ziemlich locker zu sitzen, wenn man bedenkt, dass eine mehrstündige Erfahrungsreise in den eigenen Körper durchaus ein paar Hundert Euro kosten kann.

Dies scheint nicht für alle Bereich der Erforschung der eigenen Lust zu gelten. So sagt die Berliner Escort-Dame Carmen http://www.courtisane.de, dass sie weniger zu tun hat, seit der Euro kriselt. Die brünette Berlinerin hat dafür aber eine eher persönliche Begründung parat: „Ich habe wahrgenommen, dass meine Kundenzahl weniger geworden ist, dass bestimmte Stammkunden aus der Finanzbranche keine Dates mehr vereinbarten. Das kann damit zusammen hängen, dass sie gerade anderweitig zu tun haben, dass sie gerade das nötige Kleingeld nicht übrig haben oder eben daran, dass ich mich zurückgezogen und nicht aktiv für meinen Service geworden habe.“ Carmen hat sich für ca. ein Jahr lang aus dem Geschäft zurückzogen, um ihr Studium zu beenden.

Damit ist die schöne Geisteswissenschaftlerin, die bei der Piratenpartei für eine liberale Prostitutionspolitik wirbt, kein Einzelfall. Rund vier Prozent der Berliner Studenten jobben nach einem Bericht der Berliner Morgenpost im „Rotlichtmilieu“. Aber weitaus mehr können sich vorstellen, damit ihr Studium zu finanzieren. Jeder dritte Studierende in der Hauptstadt, die angeblich arm, aber sexy ist, kann sich vorstellen, sein Studium mit Prostitution zu finanzieren. Das geht aus einer Studie des Studienkollegs zu Berlin mit dem Titel „Nebenjob: Prostitution“ hervor. Für die Untersuchung hat eine vierköpfige Forschungsgruppe in Berlin, Paris und Kiew insgesamt rund 3.600 Studentinnen und Studenten nach ihrer Einstellung zur Prostitution befragt. Der Schwerpunkt lag mit 3.200 Teilnehmern in Berlin. Die Bereitschaft zur Sexarbeit war in Paris (29,2 Prozent) und Kiew (18,5 Prozent) deutlich geringer als in der deutschen Hauptstadt.

Sinnsuche und Sehnsucht nach Berührung

Den Kunden eines Edel-Escorts geht es wahrscheinlich weniger um Sinnsuche. Doch auch Gäste, die „nur“ erotische Abwechslung suchen, sind den Tantrastudios willkommen. Dies sei „völlig in Ordnung“, so Michaela Riedl http://www.tantramassagen.de, die zwei Bücher über die Kunst der Intimmassage geschrieben hat, nämlich über die Yoni-(weibliche) und Lingam(männliche Genitalien)-Massage. „Viele Menschen freuen sich einfach, endlich mal einen Ort gefunden zu haben, an dem sie eine lockere Offenheit, Herzlichkeit und Natürlichkeit in Bezug auf Berührung, Nacktheit und Sexualität vorfinden und sie endlich SEIN dürfen. Dass sie über Sex reden können, nackt sein können, Gefühle, Lust, Trauer, Unwohlsein empfinden können, ohne dass dabei irgendetwas komisch oder falsch ist. Diese Sehnsucht nach Unverkrampftheit erlebe ich sehr stark bei fast all unseren Gästen“, so Riedl, auf deren Website 15 „Berührungskünstlerinnen“ und ein Masseur aufgeführt sind. Ein Indikator, dass Frauen in der Branche deutlich mehr zu tun haben als Männer. Eine Frauenquote braucht es hier bestimmt nicht.

Die kapitalistische Arbeitsweise und die derzeitige Finanzkrise habe auf den Tantrasektor keine anderen Auswirkungen als auf andere Branchen auch: „In dieser unserer kapitalistischen Welt erleben wir die Suche nach einem wirklichen Sinn im Leben oft als sehr ausgeprägt. Die Menschen hungern nach etwas, was einfach nur ECHT ist und das sind oft die einfachen Dinge im Leben, wie zum Beispiel die Berührung, die nichts weiter ist als Berührung.“

Tantra ist nichts für Fastfood-Liebhaber

Tantra ist allerdings nichts für Fastfood-Liebhaber. Wer „nur“ einen erotischen Kick sucht, kann dies überall zu weit günstigeren Konditionen bekommen. Doch selbstverständlich sind im Kölner AnandaWave mehr Manager, Banker und Gutverdiener als Hausfrauen und Rentner zu Gast. „Das ist bei uns nicht anders als in anderen Bereichen, in denen man gutes Geld für gute Leistung bezahlt“, so Riedl. Sicher gäbe es auch in ihrer Branche schwarze Schafe: „Viele haben die Vorstellung, dass es völlig ausreicht, an zwei bis drei Tagen ein wenig ‚puscheln’ zu lernen, um dann ein eigenes Institut zu gründen. Oder auch die Vorstellung, dass ein großes Herz alleine schon ausreicht, um ein guter Tantramasseur oder eine gute Tantramasseurin zu sein. Das ist leider weit verbreitet und ein sehr großes Missverständnis.“

Hier sind dann Dilettanten am Werk, die schnell Kasse machen wollen mit ihrem Halbwissen und Halbkönnen. Doch so etwas gab es schon immer, wie Thomas Rietzschel in seinem Buch „Die Stunde der Dilettanten“ festgestellt hat. Schon vor über 100 Jahren wurde der Dilettantismus nämlich sozusagen am Monte Verita am Lago Maggiore entdeckt, einer Stätte, wo Rohköstler, Anarchisten, Naturisten, Esoteriker und andere Lebenskünstler ihr Unwesen trieben. Für sie galt, was den Dilettanten auch in heutigen Zeiten ausmacht, eben auch in der Tantraszene, die sich nicht über einen Kamm scheren lässt. „Wo das Wollen mehr gelten sollte als das Können, wurde die Beherrschung der Sache nebensächlich“, schreibt Rietzschel.

Wellness, Therapie, Sinnsuche, erotischer Kick, Gier, Lust, der Wunsch nach Erlösung – die Bereiche sind fließend. Eine Autorin der Badischen Zeitung merkte kritisch an, in der Tantraszene wirke auch die „kapitalistische Selbstbedienungsmentalität, nur auf die Erotik übertragen: Nimm Dir, was Du brauchst – Sinnlichkeit to go.“ Denn mit dem traditionellen Tantra – so Kritiker – hätten herkömmliche Tantramassagen so gut wie nichts mehr zu tun. Es handele sich um eine kommerzielle Dienstleistung in einer kommerziellen Welt. Was sollte daran schlecht sein? Diese Frage muss jeder für sich beantworten.

Scharlatanerie oder Antwort auf den demographischen Wandel? – „Medical Wellness“ ist mehr als Nordic Walking-Kurse auf Kreuzfahrtschiffen

November 12, 2012

Der demographische Wandel in Deutschland ist keine neue Herausforderung. Seit 1972 ist die Sterberate hierzulande höher als die Geburtenrate. „Eine Konsequenz aus dem demographischen Wandel und der damit einhergehenden sinkenden Tragfähigkeit der Sozialversicherungssysteme ist die Notwendigkeit, gesund alt zu werden. Dies ist erforderlich, um leistungsfähig zu bleiben, damit man sich die längere Lebenszeit bei sinkendem Rentenniveau und steigenden Gesundheitsbeiträgen leisten kann“, sagt der Gesundheitsexperte Dr. Michael Sander, Geschäftsführender Partner von Terra Consulting Partners (TCP) in Lindau am Bodensee http://www.terraconsult.de.

Der neudeutsche Begriff Medical Wellness will eine Antwort auf die Frage geben, wie die Menschen rechtzeitig und nachhaltig etwas für die eigene Gesundheit tun können. „Medical Wellness hat sich als Begriff flächendeckend noch nicht durchgesetzt. Es ist vielen nicht hinreichend klar, was man darunter versteht. Sicher ist nur, dass Medical Wellness mehr als nur Massagen oder Fangopackungen verspricht. Es geht darum, dass der Einzelne nachhaltig zu einem gesünderen Lebensstil angehalten wird. Eine begleitende ärztliche Betreuung ist unabdingbar, sonst handelt es sich um Scharlatanerie. Fitness-Studios sind in den letzten Jahren aus dem Boden geschossen und auch das Angebot an Zusatzleistungen, welche die Grenze zur Medizin verschwimmen lassen, nimmt zu. Die Trias Vorbeugung, Anspruch und Eitelkeit bilden hier die Melange. Der Markt ist noch frisch, so dass hier sicher noch einige sinnvolle und kuriose Dinge auf uns zu kommen werden. Die neuen Alten sind junge Alte und eine vergleichsweise solvente Zielgruppe“, lautet die Einschätzung von Michael Zondler, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens centomo in Ludwigsburg und Sindelfingen http://www.centomo.de.

Kunden brauchen eine klare Orientierung im Wildwuchs der Wellness-Industrie

Wie wirksam sind aber die Instrumente, welche die Medical Wellness-Branche anbietet? Diese Komponente ist mit dem Begriff „medical“ adressiert, weiß der Gesundheitsexperte Dr. Sander. Dies führe wiederum sofort zur so genannten Evidenzbasierung. Gibt es tatsächlich wissenschaftlich fundierte Aussagen über die Wirksamkeit von Qi Gong-Kursen oder Nordic Walking-Veranstaltungen auf Kreuzfahrtschiffen?

Dr. Sander hält die Wortwahl jedenfalls für problematisch oder missverständlich. „Mir scheint, dass sich die Wellness-Industrie das Beiwort medical nur deswegen zugelegt hat, da eine Differenzierung der Sauna-Landschaften, Hotelsuiten und Fitness-Parks nicht mehr möglich ist. Ein Anbieter oder eine Wellness-Leistung ist so austauschbar geworden, dass dem Kunden keine Orientierung mehr möglich ist.“

Damit begebe sich die Branche aber auf einen schwierigen Pfad, denn die Evidenzbasierung könne man nicht „mal so eben“ mit dem Katalogwechsel in sein Angebot einführen. „Hier gibt es einen sehr langen Vorlauf, der in der Natur der Sache von medizinischen Studien liegt. Damit hat sich die Wellness-Industrie fast ein Eigentor geschossen, weil sie nicht in der erforderlichen Kürze der Zeit glaubwürdige Studien hervorzaubern kann. Das ist fast schon die Vorstufe zu Verbraucherenttäuschung“, so TCP-Geschäftsführer Sander, dessen Unternehmen sich auf die Management-Beratung für das Gesundheitswesen spezialisiert hat.

Vorstufe zur Verbraucherenttäuschung?

Dabei hat Medical Wellness nach Ansicht des Experten eine legitime Berechtigung, wenn man beide Komponenten dieses Begriffes in Richtung Urlaubsmedizin ausrichte: „Man muss sich nur die Historie und Funktion des Urlaubs in Erinnerung rufen. Mit Beginn der Bismarckschen Sozialgesetzgebung breitete sich auch der Urlaub für die Arbeitnehmer aus. Dabei ging es allerdings nur zu einem geringen Teil um die Verteilung von Wohltaten, sondern einzig um den Erhalt der Arbeitskraft des Arbeitnehmers. Der Urlaub war ein Instrument und quasi auch Verpflichtung des Arbeitnehmers, sich zu erholen und seine Leistungsfähigkeit wieder herzustellen.“

Dieser Aspekt des Herstellens von Leistungsfähigkeit sei mit Beginn des Wirtschaftswunders in Deutschland völlig verschwunden. Urlaub bekam den Charakter von Unterhaltung, Bildung und Wohlstand. Die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen legen es nahe, dass der Urlaub von Arbeitenden und Ruheständlern wieder zu einem beträchtlichen Teil dafür eingesetzt wird, dass diese Zeiten im Jahr zur aktiven gesundheitlichen Regeneration genutzt werden. „Wenn das zukünftig also erforderlich sein wird, dann geht es sehr schnell um die Effektivität dieses Urlaubs und damit um die Evidenzbasierung. Im Grunde ist dieser Gedanke eine Steilvorlage für nachhaltiges Medical Wellness“, so Sander.

Einen Fachkräftemangel sieht er in der Branche nicht. Vielmehr mangele es an der fachlichen Zusammenarbeit von Medizinern, Tour Operators und Leistungserbringern im Wellness-Bereich. Ein weiterer zentraler Mangel bei Medical Wellness sei die Qualitätsmessung und -sicherung. An welchen Kriterien will man Medical Wellness festmachen? An der Bettenbreite im Hotel, der Temperatur in der Sauna oder den akademischen Graden von Physiotherapeuten? Hier herrscht ein Wildwuchs an Kriterienkatalogen und Gütesiegeln. Dies ist eine logische Konsequenz aus der Unterschätzung der Evidenzbasierung und den dadurch nötigen Forschungsvorleistungen.

Mann der Mitte: Matthias Walden

März 16, 2012

„Matthias Walden war ein großer Journalist, ein sehr begabter Autor, der brillant und gleichzeitig doch allgemein verständlich formulierte. Durch oftmals überpointierte Sätze präsentierte er seine Meinung der Leserschaft und provozierte zustimmende, aber auch ablehnende Reaktionen.“

Mit diesen Worten stellte der deutsche Überkanzler Helmut Schmidt Walden in eine Reihe mit Paul Sethe, Sebastian Haffner, Kurt Becker und – sehr unglücklich – dem unsäglichen Henri Nannen. „Matthias Walden war ein Konservativer im besten Sinne des Wortes. Dies führte dazu, daß undifferenziert denkende sogenannte Linke ihn oftmals als Rechten bezeichnet und angegriffen haben. Walden begriff aber sich selbst als einen Mann der Mitte, der sowohl den Nationalsozialismus und jeglichen Nationalismus als auch den Kommunismus vehement ablehnte.“

Daß der Vergleich mit Nannen, einem der überschätztesten Journalisten der alten Bundesrepublik, so fehl am Platze ist, zeigt ein Blick in Waldens Buch „Kassandra-Rufe. Deutsche Politik in der Krise“ von 1975. Nannen ist für Walden ein Opportunist reinster Güte, der erst mit den Nazis mitmarschierte – schließlich schaute er weit „arischer“ und germanischer aus als die Herren Goebbels oder Hitler –, sich dann auf die Seite der Nachkriegsdemokratie schlug, um schließlich die Bundesrepublik verächtlich zu machen.

Was Nannen als Gesinnung ausgab, war wohl eher Geschäft. In den 1970er Jahren war es „in“, sozusagen „westwärts zu treten und sich ostwärts zu verbeugen“. In diesen Sätzen leuchten alle Stärken Waldens auf: Seine klare und zugleich bildkräftige Sprache und der Mut, die Wahrheit zu sagen, auch wenn sie unbequem ist.

Ein Meister der Feder

Die Fotos der frühen Jahre, als Walden beispielsweise Kolumnen für die Illustrierte Quick schrieb, zeigen eine blendende äußere Erscheinung. Ein sehr gut aussehender Herr, der gar nicht wie ein scharfer kalter Krieger aussieht, sondern eher wie ein sensibler Schöngeist. Auf seine von der Natur nicht so verwöhnten Gegner wie Günter Grass, Heinrich Böll, Günter Gaus, „Dany“ Cohn-Bendit oder Karl-Eduard von Schnitzler hat dieser sächsische Edelmann, der als Otto Baron von Saß am 16. Mai 1927 in Dresden zur Welt gekommen ist, sicherlich irritierend gewirkt.

Ein wenig von dieser Ambivalenz drückt sich in dem Nachruf des Nachrichtenmagazins Der Spiegel aus: „Der Dresdner, der alle sächsischen Trübungen aus seiner Aussprache poliert hatte, sprach seine auf lapidare Prägnanz getrimmten Texte unterkühlt und scheinbar distanziert – ein Herrenreiter am Mikrophon. Wenn er von seinem ideologischen Roß herunterstieg, gelang ihm Eindrucksvolles: zum Beispiel Fernsehfeatures über das Leben prominenter Politiker.“

Fast 28 Jahre nach seinem frühen Tod kann man festhalten: Walden hat in vielem recht behalten. Sein unbeirrbares Eintreten für die Einheit der Nation wurde 1989 mit dem Fall der Mauer „belohnt“ und bestätigt. Sein Plädoyer für eine enge transatlantische Zusammenarbeit, sein Anti-Totalitarismus, das Bekenntnis zur Partnerschaft mit Israel, die Warnung vor einem überbordenden Sozial- und Wohlfahrtsstaat: Wo andere Irrtum auf Irrtum anhäuften, kann über Walden gesagt werden, daß er meistens richtig gelegen hat mit seinen Thesen und Einschätzungen.

Anders als viele linke Weggefährten und Gegner hatte Walden später keine Vergangenheit zu „bewältigen“. Sein Elternhaus war strikt antinazistisch. Mit 15 Jahren kam Otto Baron von Saß zur Heimatflak. Eher unsportlich und von schwacher Konstitution, konnte er sich für das Kriegshandwerk an der Heimatfront nicht so recht begeistern. Von dem ganzen Militär- und Uniformbrimborium der Nazis, von dem sich viele Hitlerjungen blenden ließen, weil sie es als Spiel und Spaß mißverstanden, fühlte er sich zu keinem Zeitpunkt angezogen.
Schon früh hatte Walden den Wunsch, als Journalist zu arbeiten. Doch seine „äußerst mangelhaften schulischen Erfolge nahmen ihm „Mut und Lust“, das journalistische Handwerk auf dem akademischen Weg zu erlernen.

Ein glühender Patriot, aber kein Nationalist

Als blutjunger Redakteur hatte Walden zunächst für die Dresdner Union, dem sächsischen Zentralorgan der von Jakob Kaiser, Ernst Lemmer und Otto Nuschke für ganz Deutschland gegründeten CDU geschrieben. Doch die Freiheit des Wortes war ihm dort nicht garantiert. Als die Schwierigkeiten unüberwindlich wurden, kaufte er sich eine Flugkarte nach Westdeutschland und meldete sich beim Ministerium für gesamtdeutsche Fragen, wo er einige Monate in der Pressestelle arbeitete. Im Herbst 1950 suchte der Rias einen Redakteur. Walden sprach als Rias-Kommentator sechs Jahre lang zur Zone.

1956 ging Walden schließlich zum Sender Freies Berlin und arbeitete bis zu seinem endgültigen Einstieg beim Axel-Springer-Verlag im Jahr 1980 für Rundfunk und Fernsehen. Beim SFB war er zuerst stellvertretender Chefredakteur, dann Chefkommentator. Die Mitte der sechziger Jahre veröffentlichten Beiträge in der Illustrierten Quick verdeutlichen Waldens Geschick, auf knappem Raum in pointierter Sprache einem aktuellen Thema zu Leibe zu rücken.

Bei der Lektüre erkennt der unbefangene Leser, daß die verbiesterten Gegner, die Walden als Rechten abstempeln wollten, völlig fehl liegen. So plädierte er im September 1965 für eine Große Koalition und hielt es für ein Verhängnis, wenn die SPD noch einmal für vier Jahre in die Wüste namens Opposition geschickt werden sollte. Und anders als konservative Publizisten wie Armin Mohler, Hans-Georg von Studnitz oder Emil Franzel veranstaltete Walden keine Eiertänze des vormaligen Mitläufers, wenn es um NS-Themen ging.

Als Printjournalist ist Walden vor allem als Autor des Springer-Verlags hervorgetreten. Schon in den fünfziger Jahren finden sich erste Artikel in Welt und Welt am Sonntag. Und hier erkennt man selbstverständlich den konservativen Walden, der in der Kanzlerzeit von Willy Brandt die zunehmende Geringschätzung der Leistung beklagt, unter der wir noch heute leiden. Wie für Churchill, so ist auch für Walden der Sozialismus das „Glaubensbekenntnis des Neides“.

„Walden nach Südafrika“

Nicht zu kurz kommen sollte auch der Mensch Matthias Walden. Er, der auch dann noch zu seiner Haltung des Antikommunismus und Antitotalitarismus stand, als dies in Bonn nicht mehr schick war, war kein zynischer Mensch, der sein Augenmerk nur auf Macht- und Realpolitik richtete. Anders als zum Beispiel sein intimer Gegner Heinrich Böll, der in der Frage des deutschen Linksterrorismus nicht nur die Vernunft, sondern auch die Humanität fahren ließ, relativierte Walden niemals die Gewalt. Das Portugal Salazars und das Spanien Francos waren ihm genauso zuwider wie die Kleinbürgerdiktatur Erich Honeckers, die in mausgrauen Farben erstrahlte und Menschen an der Mauer ihr rotes Blut vergießen ließ. Sein unbedingtes Eintreten für die Einheit der Nation brachte ihm den Vorwurf ein, er verfüge über keinen Humor und sei ein bierernster Ideologe und kalter Krieger.

Bettina von Saß erinnert sich an ihren Vater als einen Mann mit viel Humor und Wortwitz. Und wenn man seine Bücher und Artikel aufmerksam liest, kann man diesen Eindruck bestätigen. Auch wenn Axel Springer seinen Freund Matthias Walden, dessen früher Krebstod am 17. November 1984 ihn ähnlich tief traf wie der Suizid des eigenen Sohnes, zu seinem Nachfolger auserkoren hatte: Am wichtigsten war Walden nicht die Arbeit, sondern die eigene Familie, bestehend aus seiner Frau und drei Töchtern. In seinen Artikeln finden sich unzählige Anspielungen auch auf private Erlebnisse.

Seine exponierte Tätigkeit insbesondere für den von der Linken boykottierten und bekämpften Springer-Verlag hat diese Privatsphäre bedroht. Die Familie hatte eine geheime Telefonnummer. Als Bettina von Saß mit ihrem Vater in Berlin spazieren ging und eine Gruppe von Anti-Vietnamkriegs-Demonstranten Walden erkannte, erschall der Ruf „Walden nach Südafrika“. Und das Waldensche Reihenhaus hatte einen versteckten Durchbruch zum Nachbarhaus, um eine Flucht zu ermöglichen.

Die Unterlagen im Springer-Unternehmensarchiv zeigen, daß mutige Männer wie Walden, die nur mit der Feder kämpften, massiv bedroht wurden von einer geistig verwirrten Linken.

AnsgarLange2

März 15, 2012

AnsgarLange2

Milliardenmarkt Spedition und Logistik – Eine Momentaufnahme nach der Krise

Januar 24, 2012

Die deutsche Wirtschaft trotzt (noch) der Staatsschulden- und Finanzkrise. Für 2012 rechnet das Institut der Deutschen Wirtschaft http://www.iwkoeln.de in Köln mit 1,25 Prozent Wachstum. Wie es wirklich kommen wird, weiß keiner. Der Blick in die Glaskugel ist mit vielen Fragezeichen behaftet.

Die deutsche Logistikwirtschaft hat von der brummenden Wirtschaft insbesondere in 2010 und 2011 unzweifelhaft profitiert. So lag der Gesamtumsatz des Logistikmarktes in Europa im Jahre 2010 bei 930 Milliarden Euro – darunter Deutschland mit dem größten Anteil und einem Umsatzvolumen von 210 Milliarden Euro, Tendenz wachsend. In 2011 wird der Logistikmarkt in Deutschland auf insgesamt 220 Milliarden Euro geschätzt und selbst für 2012 wird ein Volumen von bis zu 230 Milliarden Euro für möglich gehalten.

Die Branche beschäftigt mehr als eine halbe Million Menschen. 60 Prozent der Betriebe verfügen über bis zu 50 Mitarbeiter, nur elf Prozent über mehr als 200 Beschäftigte. Selbst Großunternehmen der Speditionsbranche sind mit ihren Filialsystem dezentral organisiert. Insbesondere die regionalen Produktions- und Verbrauchsstrukturen prägen die Betriebsgrößen der Branche.

Der wirtschaftliche Erfolg der Speditionsbranche zeigt sich an der sinkenden Insolvenzquote. Sie sank im ersten Halbjahr 2011 um fast 17 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Aus Sicht des Deutschen Speditions- und Logistikverbandes e.V. (DSLV) http://www.dslv.org ist das Marktpotenzial im Bereich der Kontraktlogistik besonders erfreulich. Ihr Marktvolumen ist in Europa seit 2008 von 370 bis heute auf 381 Milliarden Euro gestiegen. Davon wurde bislang erst ein Viertel, nämlich 95 Milliarden Euro, an Logistikdienstleister vergeben. „Es gibt also noch einiges zu tun für deutsche Speditions- und Logistikfirmen, von denen sich einige unter den Top 10 der weltweit größten Kontraktlogistiker bewegen“, so DSLV-Präsident Mathias Krage auf dem DSLV-Unternehmertag im November 2011 in Dresden.

Infrastruktur ist der Schlüssel zum Wohlstand

Krage wörtlich: „Vor diesem Hintergrund möchte ich wiederholt die hohe Bedeutung herausstreichen, die eine funktionierende Infrastruktur für den Wirtschaftsstandort Deutschland besitzt. Die Hauptproduktionsstandorte unserer Kernbranchen Automobil, Maschinen- und Anlagenbau sowie der chemischen Industrie liegen nach wie vor in Deutschland. Das ist so, weil diese Firmen hier eine Infrastruktur vorfinden, die es so auf der Welt kein zweites Mal gibt. Ich muss hinzufügen: noch. Denn einige der so genannten Schwellenländer sind dabei, in Riesenschritten aufzuholen. Wenn wir also weiterhin für deutsche und internationale Unternehmen als Wirtschaftsstandort attraktiv bleiben wollen, müssen wir uns bewusst machen, dass unsere Infrastruktur der Schlüssel zu unserem Wohlstand ist. Ein wertvolles Pfand, das wir nicht verspielen dürfen.“

Sollten die notwendigen Investitionen in Straßen, Schienen und Wasserstraßen nicht getätigt werden, könnte Deutschland auf einen massiven Verkehrskollaps zusteuern, warnen Branchenvertreter. Nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums wächst das Transportaufkommen im Straßengüterverkehr bis zum Jahre 2025 um 55 Prozent und in der Verkehrsleistung sogar um 84 Prozent.
Was Infrastruktur und Standortpolitik angeht, will es der DSLV nicht nur bei dem Ruf nach dem Staat belassen. Auch als Verband könne man einiges zur Entwicklung der Branche beitragen. Zu nennen sind hier die Aktivitäten des Vereins zur Förderung des Logistikstandortes Deutschland, zu dessen Gründungsmitgliedern der DSLV gehört. Der Verein hat bereits im letzten Jahr gemeinsam mit dem Bundesverkehrsministerium die „Logistics Alliance Germany (LAG)“ ins Leben gerufen. Zusammen mit vierzehn weiteren Mitgliedern und dem Bundesverkehrsministerium will man jährlich 1,2 Millionen Euro für Marketingzwecke bereitstellen.

Wesentliche Elemente darin sind die Organisation von Messen und Delegationsreisen ins Ausland. Gesamtstrategisch will man sich dabei vor allem auf die USA, Brasilien, die Türkei, China, Japan und Südkorea konzentrieren. Der Fokus wird auf die besonders logistikrelevanten Branchen wie den Maschinenbau, die Fahrzeugproduktion, die Elektrotechnik, die Chemie sowie die Beförderung von Lebensmitteln und Textilprodukten gelegt.

Image der Branche muss verbessert werden

Weitere Aufgaben warten allerdings auch vor der heimischen Tür. Der Engpass beim Fachpersonal hat sich weiter verstärkt – und zwar nicht nur im Fahrerbereich. Betroffen sind alle Berufsbilder in der Logistik.

„Die Branche leidet inzwischen sehr unter einem Fachkräftemangel“, bestätigt der Personalexperte Michael Zondler, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens Centomo http://www.centomo.de in Sindelfingen, im Gespräch mit der Zeitschrift Wirtschaftsbild (Spezial Logistikstandort Deutschland) http://www.wirtschaftsbild.de. „Unternehmen aus der Branche erhielten noch vor ca. zwei Jahren auf eine Stellenanzeige zwischen 100 und 150 Bewerbungen. Egal ob als Disponent, Schichtführer oder Call Center Agent, es gab kaum Unterschiede. Heute berichten uns diese Unternehmen, dass sie zum Teil unter zehn Bewerbungen auf ein Stellenangebot erhalten. Die Anzeigen in Tageszeitungen und Online Jobbörsen bleiben meistens erfolglos. Das Gleiche spielt sich in der unteren und mittleren Management-Ebene ab. Der Vertreter eines namhaften Logistikunternehmens berichtete mir vor kurzem von seiner Suche nach einem Niederlassungsleiter. Die Bewerbungen waren quantitativ und qualitativ so ‚bescheiden’, dass es größtenteils nicht mal zu Einladungen der Kandidaten gekommen ist.“
Die Folge: Der Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter wird härter“, sagt DSLV-Hautpgeschäftsführer Heiner Rogge. Probleme gibt es vor allem bei den Berufskraftfahrern, von denen ein gutes Drittel bereits älter als 50 Jahre ist. Neue Ausbildungsverhältnisse können den Bedarf bei weitem nicht decken. So kamen im Jahre 2010 lediglich etwas über 2.400 Ausbildungsverhältnisse zustande. Im kaufmännischen Bereich sieht es momentan zwar noch besser aus: Die Zahl an neu abgeschlossenen Verträgen ist im Jahre 2010 um knapp 19 Prozent auf etwa 5.200 gestiegen. Allerdings ist die Gesamtzahl der Ausbildungsverhältnisse in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken. Der Bedarf in den Firmen ist jedoch nach wie vor groß. Derzeit entfallen 64 Prozent der Ausbildungsberufe in der Spedition auf Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistung, 18 Prozent auf Fachkräfte für Lagerlogistik und Fachgaleristen, acht Prozent auf Berufskraftfahrer, sieben Prozent auf Bürokaufleute etc. Rund 70 Prozent aller Betriebe im DSLV bilden aus.

„Dieser Bedarf wird dazu führen, dass wir uns schon recht bald über eine Anpassung der Löhne unterhalten müssen, kombiniert mit weiteren Leistungen für unsere Fahrer wie Beiträge zur Gesundheitsvorsorge und zur attraktiveren Gestaltung des Arbeitsplatzes, durch z.B. flexiblere und familienfreundlichere Arbeitszeiten“, erläutert Krage. Und so hängt die Wettbewerbsfähigkeit der Branche von einer guten Infrastruktur, dem Einsatz modernster Technologie und gutem Fachpersonal ab.

Die Branche leide sowohl im Nah- als auch im Fernverkehr in extremer Art und Weise unter Fahrermangel, ergänzt Personalexperte Zondler: „Im Bereich der Fahrer wird inzwischen sehr stark auf Personal aus den östlichen Ländern wie z.B. Polen zurückgegriffen. Des Weiteren mussten und müssen die Gehälter drastisch erhöht werden. Ein Fahrer ohne jegliche Ausbildung kann inzwischen ca. 2.400 EUR brutto plus Spesen sowie Fahrgeld verdienen.“

Das Image des Berufskraftfahrers habe sich in den letzten Jahren aufgrund der „schwierigen“ Arbeitszeiten stark verschlechtert. Hier sieht der Centomo-Geschäftsführer für die Zukunft auch keine Verbesserung. Die jetzige und zukünftige Generation an Berufseinsteigern werde sich vermutlich nicht für dieses Berufsbild entscheiden.

Aktuell werden ca. 100.000 Berufskraftfahrer jährlich in Deutschland beschäftigt. 25.000 gehen in Ruhestand oder wechseln die Branche. Dagegen stehen ca. 5.000 bis 8.000 neue Auszubildende etc. „Im Bereich der Fachkräfte bin ich optimistisch, dass sich das wieder entspannen wird. Die Boomphase wird meines Erachtens nicht mehr lange anhalten, so dass hier wieder eine Verbesserung eintreten sollte“, so Zondler abschließend.

Nord SPD spielt absurdes Theater – Doppelmoral und Parteiräson bestimmen die Haltung der Genossen zum Glücksspiel

Januar 12, 2012

Ein Rücktritt mit Geschmäckle: Nach der Baasch-Affäre beim VfB Lübeck nahm der Landtagsabgeordnete Wolfgang Baasch (SPD) – auf Drängen des Vorstandes des VfB Lübeck – vor Weihnachten seinen Hut als Aufsichtsrat. Hintergrund: Mitte Dezember hatte FDP-Frontmann Wolfgang Kubicki Baasch scharf dafür angegriffen, zum einen Mitinitiator des PokerStars-Deals zu sein, jedoch öffentlich diesen Deal aus parteipolitischen Gründen zu kritisieren (http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/s-h_magazin/media/shmag13253.html). Mit seinem unfreiwilligen Rücktritt beim VfB Lübeck folgt der „treue Parteisoldat“ der praxisuntauglichen Linie der SPD im hohen Norden, die für sich in Fragen der Glücksspielregelung eine höhere Moral verbuchen möchte.


Doch damit ist das Problem, dass die schleswig-holsteinischen Sozialdemokraten das komplexe Thema Glücksspiel mit einer Mischung aus Doppelmoral und Parteisoldatentum begleiten, noch lange nicht gelöst. Während Baasch beim Spagat zwischen Parteiräson und Wirtschaftsinteressen scheiterte, bekennt sich sein Parteigenosse Thorsten Albig weiter zur Zweigleisigkeit, schreibt das Pinneberger Tageblatt (http://www.pinneberger-tageblatt.de): „Als Oberbürgermeister Kiels buhlt er um das Geld der Wettanbieter für die Kieler Woche. Als SPD-Spitzenkandidat kündigt er jedoch an, nach einem Wahlsieg das schwarz-gelbe Glückspielgesetz wieder zu kippen. Öffentlich verteufelt er das Angebot von Glücksspiel und Online-Wetten, da diese nach Ansicht der SPD Geldwäsche, Prostitution und er Kriminalität allgemein Vorschub leisteten.“ Was für Kiel gut ist, soll dem Land insgesamt schaden? Diese seltsame Unterscheidung zwischen kommunaler und Landessicht dürfte von geringer Überzeugungskraft sein.



Beim Volk scheint diese Zweigleisigkeit der Sozialdemokraten jedenfalls nicht gut anzukommen. „Das ist eine ziemlich absurde Aktion des Genossen Baasch“, so ein Leserkommentar bei der Internetzeitung HL-Live aus Lübeck (http://www.hl-live.de). In seiner Funktion als Aufsichtsrat kontrolliere er das Management des Vereins. Inwiefern diese Kontrollfunktion nicht vereinbar mit seiner falschen Position zum modernen Glücksspielgesetz der Landesregierung sei, bleibe völlig unklar. „Kann Herr Baasch den Verein nicht mehr kontrollieren, weil er die Entscheidung für einen bestimmten Sponsor falsch findet?“ fragt der Leser. „Mir scheint es so, als würde Herr Baasch den VfB missbrauchen, um seiner politischen Meinung mehr Nachdruck verleihen zu können. Er benutzt den Verein als politischen Spielball. Die Abwehrkämpfe der Möchtegern-Sittenwächter von der SPD gegen das moderne Glückssielgesetz der Landesregierung nehmen absurde Züge an. Die SPD sollte sich einfach mal im Internet umgucken, das für die meisten Genossen wohl noch immer unbekanntes, neumodisches Terrain ist. (…) Es ist begrüßenswert, dass unsere Landesregierung hier die Realität anerkennt und als erste Landesregierung ein modernes Glücksspiel auf Weg gebracht hat, das den Markt ordnet, ohne tausende und abertausende harmlose Glücksspieler zu kriminalisieren. Während sich FDP und CDU fortschrittlich zeigen, demonstrieren die angeblich so ‚progressiven‘ Tugendwächter von Grünen, Linken und insbesondere die SPD um Mullah Baasch, dass sie in Bezug auf Glücksspiel eher den Taliban nahe stehen.“

Harter Tobak, doch die plötzlichen „Gewissensbisse“ des Landtagsabgeordneten, der wegen „übergeordneter“ Parteiinteressen Geld ablehnt, das der VfB Lübeck dringend braucht, dürfte bei vielen Anhängern des Vereins für Kopfschütteln sorgen. Dass er auch in Zukunft den Verein unterstützen wolle und im Herzen ein „Grün-Weißer“ bleibe, dürften einige als Drohung, andere als absurdes Theater auffassen – zumal der Vereinsvorstand den Aufsichtsrat nach eigenen Angaben rechtzeitig über die Kontaktaufnahme und alle Verhandlungsschritte mit dem neuen Hauptsponsor informiert hat.

Die schleswig-holsteinische Landesregierung ist sich derweil sicher, dass das eigene, mit schwarz-gelber Mehrheit beschlossene Gesetz zur Neuregelung des Glücksspielwesens ökonomisch geboten und juristisch hieb- und stichfest ist. Überdies zeigte sich Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur kompromissbereit. Für den unwahrscheinlich Fall, dass die EU den Entwurf der anderen 15 Länder für einen neuen Staatsvertrag billigen sollte, sagte der Politiker: „Dann wäre ich bereit, mit den Fraktionen im Landtag Gespräche über unser Gesetz und eine mögliche Einigung aller Länder zu führen. Ich habe allerdings erhebliche Zweifel daran, dass Brüssel den Staatsvertrag der anderen Länder so bestätigen wird.“

Der Rechtsexperte Dr. Wulf Hambach (http://www.timelaw.de bekräftigt diese Sichtweise. Nach seiner Meinung setzen die 15 Bundesländer eindeutig aufs falsche Pferd. Gegenüber der Lausitzer Rundschau (http://www.lr-online.de) kritisierte Hambach unter anderem die willkürliche Festlegung der zu vergebenden Lizenzen. Warum sollten 20 Wettlizenzen ausreichen, wenn in Dänemark mit seinen etwas mehr als fünf Millionen Einwohnern in diesem Jahr knapp 70 Lizenzanträge für den ab 2012 geöffneten Markt eingingen, fragt der Jurist. „Ich bin überzeugt, dass der 21. Bewerber klagen wird“, meint auch der Kieler Ministerpräsident. Dann werde es eine normative Kraft des Faktischen durch ein Gerichtsurteil geben. Das Kieler Gesetz sei hingegen von der EU bereits akzeptiert worden: „Unser Gesetz wird nicht vor Gericht kommen, denn es ist EU-konform.“ Carstensen machte gegenüber der Presse deutlich, dass aus seiner Sicht das Kieler Gesetz die Richtschnur für eventuelle Gespräche über eine Einigung aller Länder sein müsste.

Der Sport im Norden wird vom schleswig-holsteinischen Alleingang auf jeden Fall profitieren. Das neue Gesetz, dass am 1. Januar 2012 in Kraft trat, hält zwar am staatlichen Lottomonopol fest, öffnet den Markt aber in unbegrenzter Anzahl privaten Anbietern von Online-Sportwetten und Online-Poker. Außerdem werden auch Online-Casinospiele möglich. Gegenüber der Lausitzer Rundschau wagte Rechtsexperte Hambach die Prognose, dass binnen fünf Jahren auch die anderen Länder, die sich noch bockbeinig zeigen, schrittweise der Regelung in Schleswig-Holstein annähern – wenn sie nicht schon eine Stellungnahme der EU-Kommission in diesem Jahr dazu zwingt, auf dem harten Boden der Realität zu landen und nicht weiter moralische Wunschschlösser zu bauen.

Autoexperte Uwe Röhrig: „Rabattschlachten sind ruinös“ – Kompromisslose Kundenorientierung ist die einzige Antwort auf die Krise im Autohandel

August 2, 2009

Die Rabatte der Autohersteller sind im Juli in Deutschland auf Rekordniveau gestiegen. Unter Einrechnung der Abwrackprämie stieg der Spitzenrabatt auf 57,9 Prozent, berichtete am Freitag Ferdinand Dudenhöffer in seiner neuesten Rabattstudie. „Die Rabattspirale hat damit immer noch nicht ihre Spitze gefunden und dreht sich kräftig weiter“, sagte der Professor für Automobilwirtschaft der Universität Duisburg-Essen laut einem dpa-Bericht. Dudenhöffer rechnet vor dem Hintergrund noch freier Kapazitäten bei der Abwrackprämie damit, dass die Hersteller die Rabatte noch weiter ankurbeln, um die Endrallye bei der Abwrackprämie zu gewinnen.

„Rabattschlachten sind ruinös. Kompromisslose Kundenorientierung kann die einzige Antwort auf die Krise im Autohandel sein“, kommentiert Uwe Röhrig, Chef der Berliner Automobilberatung International Car Concept (ICC) http://www.icconcept.de und Wirtschaftssenator im Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) http://www.bvmw.de. „Das Drehen an der Preisschraube ist fatal. Dabei ist klar: So gewinnt man verunsicherte Käufer langfristig nicht zurück. Mein Rat ist so einfach, dass ich mich wundere, warum er immer noch nicht genügend beherzigt wird. Händler und Hersteller müssen sich wieder stärker mit den Kunden beschäftigen. Viel zu oft kommen zuerst die Kosten, dann die Finanzen, die Organisation und die Mitarbeiter. Und am Ende tauchen auch mal die Kunden in den Überlegungen der Manager auf.“

 

Laut Röhrig, früher Vertriebschef für Mercedes-Benz und Maybach, mangelt es der Autoindustrie insgesamt an der richtigen Kundenorientierung. In der Produktion und Entwicklung herrsche die Meinung vor, dass sie so tolle Fahrzeuge herstellen. Während der Vertrieb im Großen und Ganzen überflüssig ist und nur Geld kostet. „Dass diese Einschätzung falsch ist, sieht man schon allein an der Tatsache, dass Autos im Wesentlichen immer noch über den Bauch, also mit einem sehr hohen Anteil an Emotionen, gekauft werden“, so der Autoexperte.

 

„Unternehmen brauchen couragierte, motivierte, kundenfokussierte, unternehmerisch denkende, loyale, begeisterte, ja geradezu glückliche Mitarbeiter. Mit ihnen lässt sich Großes gewinnen. Mit den reinen Zahlenmenschen, Technokraten und Bürokraten hingegen kann man viel verlieren – zu allererst die Kunden. Bundeskanzler Helmut Schmidt hat zwar gesagt, dass derjenige, der Visionen habe, zum Arzt gehen solle. Ohne Visionen, zündende neue Ideen und eine gehörige Portion Leidenschaft werden wir die Autobranche aber nicht wieder in die richtige Spur bringen. Mit einfallslosen und schädlichen Rabattschleudereien jedenfalls mit Sicherheit nicht“, sagt der ICC-Inhaber.

Ex-Umweltminister Töpfer und BVMW-Wirtschaftssenator Röhrig kritisieren Abwrackprämie – Experten haben ökologische und ökonomische Bedenken

Juni 7, 2009

Der frühere deutsche Umweltminister und Chef des UN-Umweltprogramms, Klaus Töpfer, kritisierte im Gespräch mit dem Berliner Tagesspiegel die Abwrackprämie für Altautos als unzeitgemäß. Die „Abwrackphilosophie“ könne „keine Basis für eine Welt sein, in der bis 2050 rund 8,5 Milliarden Menschen leben werden, die mit den begrenzten Ressourcen dieser Welt auskommen müssen“. Wie die Tageszeitung Die Welt http://www.welt.de berichtet, hat die Abwrackprämie vor allem den Anteil der asiatischen Autoindustrien auf dem deutschen Markt erhöht. Nach einer Untersuchung der Strategieberatung Simon-Kucher http://www.simon-kucher.com hat als einziger deutscher Hersteller Volkswagen von der Prämie profitiert. Andere deutsche Hersteller, darunter auch Ford und Opel, hätten sogar Marktanteile verloren. Profiteure sind laut der Studie vor allem die Koreaner. So konnte Hyundai seinen Anteil im Kleinwagensegment mehr als verdoppeln. Mazda konnte um 60 Prozent zulegen, Subaru um 50 Prozent und Honda um 29 Prozent.

„Das Premiumsegment, in dem die Deutschen traditionell stark sind, hat hingegen von der Abwrackprämie nicht profitiert“, sagt Autoexperte Uwe Röhrig, Inhaber des Beratungsunternehmens International Car Concept (ICC) http://www.icconcept.de und Wirtschaftssenator im Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) http://www.bvmw.de. Bereits Anfang April hatte Röhrig gegenüber dem Münchener Merkur beklagt, dass die Versuchung, teure Wahlgeschenke unters Volk zu werfen, wachse. Es sei zwar positiv, dass viele alte Autos von der Straße kämen. Doch der Preis sei insgesamt zu hoch: „Denn dadurch wird ja auch ein enormes Reparaturpotential vom Markt genommen, also wird mittelfristig die Nachfrage nach Service-Leistungen einbrechen. Das wird für viele Kfz-Betriebe ein existentielles Problem.“

Weitere Links zum Artikel:
http://www.welt.de/wirtschaft/article3877912/Toepfer-kritisiert-Abwrackpraemie-als-Wegwerfpraemie.html

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Überkapazitäten in der Autoindustrie – Umbau dringend nötig

Mai 30, 2009

Auch wenn jetzt in allerletzter Minute Opel gerettet worden sein sollte. Eins steht fest: An einem grundlegenden Umbau der Autoindustrie wird man weltweit nicht herum kommen. Doch das nötige Umdenken fällt schwer. „Allein in Europa zählt die Autobranche direkt und indirekt gut zwölf Millionen Beschäftigte“, rechnet Christoph Ruhkamp in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) http://www.faz.net vor. Allerorten nehme daher der Wirtschaftsnationalismus zu. Und der FAZ-Autor liefert auch noch eine weitere Zahl: Die globale Produktionskapazität der Branche ist in 2009 mit mehr als 90 Millionen Autos doppelt so groß wie der voraussichtliche Absatz. Keine Frage: Irgendwann ist ein Ende der Fahnenstange erreicht, auch deshalb, weil die Anzahl der gefahrenen Kilometer je Autobesitzer seit Jahren kontinuierlich zurückgeht – „unter anderem weil die öffentlichen Transportsysteme besser geworden und die Spritpreise gestiegen sind“.
„Wir haben in Deutschland ein knallhartes Überkapazitätenproblem, gekoppelt mit einem steigenden Produktivitätsdruck in der Branche. Und die Abwrackprämie nutzt eher den europäischen Herstellern und Zulieferern – weniger den deutschen Unternehmen“, stellt Uwe Röhrig, Inhaber der Berliner Beratungsfirma International Car Concept (ICC) http://www.icconcept.de, fest. Was ist also zu tun? „Eine kompromisslose Kundenorientierung ist deshalb mittel- und langfristig unabdingbar und der Schlüssel zum Erfolg. Und die vermisse ich in Deutschland“, so der Autoexperte und Wirtschaftssenator im Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) http://www.bvmw.de. Auf lange Sicht erfolgreich sieht er hierzulande daher nur noch die Konzerne Volkswagen, Porsche, Daimler und BMW. Weltweit kämen dann noch Toyota , Honda , Hyundai, Tata und die großen chinesischen Hersteller dazu. China habe es geschafft, innerhalb einer Dekade zum drittgrößten Automobilhersteller der Welt zu werden, indem man sich die Entwicklung ins Land geholt habe. In den USA werde wohl nur Ford überleben, auch dank des starken Europageschäfts.